Sunday, January 28, 2007

Unbelievable (Inconvenient) Truth

Da musste ich doch im San Francisco Chronicle lesen (hier der Originalartikel), dass in einer Schule in Seattle "An Inconvenient Truth" (wir haben berichtet) gezeigt werden sollte. Doch da gab es einen Vater, der sagte, dass das "propagandistische Video von Al Gore weder gelehrt noch gezeigt werden duerfe, in dem die amerikanische Nation - die grossartigste Nation, die jemals auf diesem Planeten existiert hat - fuer die globale Erwaermung Schuld traegt". Und als waere dieses nicht schon genug, begruendet dies der Vater damit, dass er glaubt, "dass die Erderwaermung ein Zeichen fuer die bevorstehende Rueckkehr von Jesus Christus zum Juengsten Tag sei".
Dies hat dazu gefuehrt, dass der Film fuer einen ganzen Schuldistrikt mit 22 500 Schuelern verboten wurde. Was wiederum einen riesigen Aufruhr verursacht hat, wo zwei unterschiedliche Parteien aufeinander gestossen sind. Schlussendlich darf der Film jetzt nur mit einer Reihe Genehmigungen gezeigt werden, und wenn alternative Sichtweisen (die auch erst genehmigt werden muessen) fuer die Schueler praesentiert werden. Wie man gegenlaeufige Theorien zur globalen Erwaermung auftun will, ist voellig offen, aber vielleicht kann der intelligente Designer sich ja was ausdenken.....

Ich habe mich doch ziemlich aufgeregt. Zum Glueck war zumindest der Artikel doch sehr kritisch geschrieben und endete damit, dass " die Lehrerin im Moment vergeblich versucht, zuverlaessige Artikel zu finden, die Al Gores Dokumentation etwas entgegensetzen koennen. Bisher gibt es nur einen Artikel der "The Cooling World" heisst und 32 Jahre alt ist".

PS: Vor einigen Monaten wurde schon berichtet, dass die Filmproduktionsfirma den Film "An Inconvenient Truth" fuer alle Schulen umsonst zur Verfuegung stellen wollte. Dies wurde jedoch von irgendeinem Lehrergremium abgelehnt. Schliesslich gehoert die Oelindustrie zu wichtigen Geldgebern der Schulen.

Monday, January 15, 2007

Point Reyes

Schoenstes Wetter hier in San Francisco, das war doch mal wieder ein Grund fuer einen Ausflug. Diesmal ging's zum Point Reyes (2 Autostunden noerdlich von SF). So sind wir also erstmal zum Leuchtturm gefahren, wo man das letzte Stueck allerdings einen Shuttlebus benutzen musste. Zum Glueck hatten wir das Fernglas dabei, denn die Tierwelt war diesmal etwas weiter entfernt.

Es gab kreisende Geier zu sehen, Wapitis und Pelikane (ganz unten auf Felsen).


Dann waren da noch die Seeelefanten, die am Strand gerade ihre Babies kriegen, und man daher dort nicht wandern darf.

Am meisten Wirbel wird hier um die Walwanderung gemacht, was ich aber ziemlich enttaeuschend fand. Wenn man in 10 Meilen Entfernung einen Wal ausatmen sieht, sieht das nicht anders aus als ein Wellenkamm. Interessanterweise wird dieser Teil des "National Seashores" sehr intensiv als Kuhweide genutzt, so sind wir also ueber Strassen und Weiden vom Leuchtturm zum Chimney Rock gewandert, was den Vorteil hatte, dass wir die einzigen Wanderer waren, denn alle andern haben brav den Shuttlebus genutzt.

Sunday, January 07, 2007

Traumberuf

Nun habe ich Euch schon lange nicht mehr mit schoenen Schilder gelangweilt, aber wo der Spiegel das Thema aufgegriffen hat, wollte ich doch nochmal meinen Senf dazugeben.

Ich glaube, im naechsten Leben will ich Schilderdesigner werden. Wenn es auch schon sehr viele schoene, wenn auch nicht immer wirklich verstaendliche Schilder gibt, so bleiben doch einige, die noch in die Bildersprache uebersetzt werden moechten. Das kann doch nur lustig werden..... Schluepfrige Passanten darf man aber wohl nur in San Francisco auf Schilder malen.





Manchmal haben die Schilderdesigne (ob die nun intelligent sind oder nicht) aber auch nicht schuld, wenn man die Schilder nur schwer versteht.

Saturday, January 06, 2007

Der Praesident ist tot, lang lebe der Praesident!

Gerald R. Ford war der 38. Praesident der Vereinigten Staaten, und der einzige, der Praesident wurde, ohne gewaehlt zu werden. Am zweiten Weihnachtstag, den es hier ja nicht gibt, sonst waere das sicherlich nicht erlaubt gewesen, ist Gerald R. Ford gestorben und befindet sich nun auf einer dreiwoechigen Tour durch Amerika, damit alle Leute ihm die letzte Ehre erweisen koennen. So anstrengend war wahrscheinlich seine ganze Amtszeit nicht.
Ausser ein paar Nachrichten in Funk und Fernsehen haetten wir davon wahrscheinlich nicht so viel mitgekriegt, wenn wir nicht am zweiten Januar arbeiten gefahren waeren. Da mein Ausweis fuers NASA-Gelaende abgelaufen war, musste ich mir einen neuen holen, der sollte am Tor fuer mich bereit liegen. Nun hatte sich aber in der Zwischenzeit der jetztige Praesident ueberlegt, dass in Gedenken an den anderen alle Regierungsangestellten am zweiten Januar frei haben sollen. Das schloss auch die Leute ein, die mir den Ausweis geben sollten, und so bin ich erst mal eine Stunde rumkutschiert, bis mich der nette Pfoertner dann in Begleitung von Stefan Green, der auch Verona vor einigen Monaten schon immer eskortiert hatte, reingelassen hat.
Und so haben wir wiedermal gelernt, wie wichtig hier doch der Praesident ist, schon am Freitag vor Weihnachten haben alle "Beamten" nur neben dem Telephon gesessen, und gewartet das Gerge W. anruft, und ihnen sagt, dass sie nun frueher nach Hause gehen duerfen. Um ein Uhr war es dann so weit. Ich glaube, dass mit dem Anrufen macht er so wie der Weihnachtsmann das Geschenkeverteilen, sonst wuerde er dass so schnell garnicht schaffen.

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Tuesday, January 02, 2007

White California

Ja, auch das gibt es in Kalifornien, weisse Waelder, schneebedeckte Berge, schwarze Squirrels, die auf der Suche nach Ihren Vorraeten durch den Schnee huepfen, zugefrorene Seen und mit Sommerreifen ueber vereisste Strassen fahren, die Schneeketten auf dem Ruecksitz (Winterreifen gibt es hier nicht, nur Sommerreifen, Allrad oder Schneeketten, eins der letzten beiden braucht man offiziell hier, wenn man in die Berge will. Von den Ketten sind die Strassen auch ganz schoen demoliert).
Zwischen den Jahren waren wir mit Jochen und Emily in Truckee (nicht Turkey) am Lake Tahoe, Kaliforniens groesstem Skigebiet. Nachdem Emily sich von Ihrer Begegnung mit dem Poison Ivy (das ist das amerikanische Pendant zu Brennesseln, nur nicht so haeufig, dafuer aber viel unangenehmer) hat kurrieren lassen, sind wir zu unserer ersten Tour aufgebrochen, noch mit Serena und Peet durch den Donner Memorial State Park.

Am zweiten Tag haben wir uns dann bis zum Lake Tahoe



vorgearbeitet, wo trotz der geringeren Hoehe auch genuegend Schnee zum Langlaufen oder eben lang Laufen war. Es hat allerdings einige Zeit gedauert, bis sich der Nebel gelichtet und den Blick auf den zweittiefsten See der USA freigegeben hat. Ein einsamer Kanufahrer paddelte ueber den See und von dem Sturm der letzten Tage waren die Zweige im See vereist. Ein sehr schoener Ausflug, der daran erinnert, dass Weihnachten ja eigentlich im Winter ist. Unseren kleinen Baum, den einzigen mit echten Kerzen in den USA (weil man die Laeden ja verklagen kann, wenn der Baum mit deren Kerzenhaltern abbrennt), haben wir allerdings nicht mitgenommen, wenn er auch ins Auto gepasst haette.

Monday, January 01, 2007