Wednesday, August 30, 2006

Ein Besuch im Zoo

Obwohl am Sonntag das Wetter nicht so gut war, haben wir uns entschlossen, endlich mal den San Francisco Zoo zu besuchen. Fuers Fahrrad ein wenig zu weit entfernt und wegen der vielen Berge, haben wir Bus und Bahn genommen, damit wir nicht nachher wieder ewig einen Parkplatz suchen mussten. Einmal Umsteigen laut Muni-Homepage. Auf der Market Street haben wir dann auf die Strassenbahn Linie L gewartet, soll auch alle 10-12 Minuten kommen. Nach einer guten Viertelstunde sind wir dann in die Linie F eingestiegen. Eine pitureske orange Schoenheit aus dem Mailand eines anderen Jahrtausends, sogar noch mit original italienischer Beschriftung. An der Endhaltestelle haben wir dann wieder ein wenig auf die Linie L gewartet, uns auffiel, das auf den Schienen ja schon lang so einiges, aber keine Strassenbahn mehr gefahren ist. Nach etwas Suchen fanden wir dann auch den Eingang zur U-Bahnhaltestelle, wo sie hier, trotz anders lautender Haltestellenschilder, faehrt. Gut zwanzig Minuten lang wurde dann immer wieder angesagt, dass unsere Bahn in 5 Minuten kommt, bis sie endlich angetuckert kam. Und im gleichen Tempo ging es dann auch weiter. Wo sie dann eigentlich Richtung Zoo abbiegen sollte, ist sie einfach geradeaus weitergefahren und hat dann ein wenig rumgestottert und angefangen wie bloed zu dampfen (Da frage ich mich ja, wofuer die die Oberleitungen haben, wenn die dann doch mit Dampf faehrt). Der Fahrer ist dann schnell in die Kabine am anderen Ende gelaufen, um es von da zu versuchen. Das Licht ging an, die Bahn bewegte sich einen halben Meter vorwaerts, das Licht ging aus. Nach etwa 20 solchen Versuchen ist der Fahrer ausgestiegen, um die Schienen umzulegen (auch das funktioniert hier noch von Hand), wir haben es ihm gleich getan und sind zum Zoo gelaufen. Allerdings hat die Bahn uns dann doch wenig spaeter ueberholt.
Im Zoo wird man als erstes von dem neuen Safarigehege empfangen, mit Giraffen, Zebras, Antilopen, Straussen und Sekretaeren. Weiter geht es auf verschlungenen Pfaden durchs Affenhaus, vorbei an den Baeren und Katzen zu dem Nashorn. Pfauen, neben Gaensen wohl die besten Wachhunde, begleiten einen auf Schritt und Tritt. Der Zoo hat schon bessere Tage gesehen, aber schoen war es dennoch.

















Die Fahrt zurueck war wieder interessant, mit hitzigen Diskussionen zwischen den Mitfahrern.

Sunday, August 20, 2006

Auf den Hund gekommen

Wolltet ihr immer schon mal in einer fremden Wohnung wohnen?

Wir haben das Los gezogen: neben einem grossen Freizeitpark (Paramount's Great America), in der Einflugschneise des San Jose Flughafens, in einem kleinen verschlafenen amerikanischen Ort mitten im Silicon Valley mit einem Hund fuer eine Woche zusammen zu wohnen. Hoert sich das nicht genau richtig fuer uns an??

Wir waren eine Woche "housesitten" oder wohl besser


POOCHIE








sitten. Ein Kollege von uns ist gerade in Europa (hier wird das meist nicht genauer spezifiziert), und so haben wir eine Woche lang in seiner Wohnung gewohnt mitten im schoenen Santa Clara, was direkt in der Einflugschneise liegt.
Aber es gab auch einige Vorteile: man musste nicht so lange arbeiten, weil der Hund ja nur 8 Stunden am Stueck anhalten kann. Die Wohnung war in einem Appartmentkomplex, der einen Pool und einen Whirlpool besitzt (und wo man den Hund mitnehmen konnte und sich damit einen Spaziergang sparen konnte). Und dann war noch Jazz Festival in San Jose.










Das Jazz Festival hat sich als eine sehr nette Veranstaltung entpuppt. Zu deutsch gedacht sind wir zuerst am Samstag Abend um kurz nach acht hingefahren (in der Zeitung stand es ginge bis 2 Uhr nachts), aber da stellte sich dann raus, dass es Musik nur noch auf 2 von den 8 Buehnen gab (dafuer umsonst). Da konnten wir dann gleich noch einen Top-Act erleben: Wally Schnalle. Danach mussten wir dann aber feststellen, dass um halb 10 tote Hose in San Jose angesagt ist, und selbst die Fastfood Restaurants schliessen.
Sonntag sind wir dann aber mal ein bisschen frueher gestartet und haben bei schoenstem Wetter z.B. den Salsataenzern vor der Salsa Buehne zugeschaut.

Alles in allem haben wir das mit Poochie wohl ganz gut hinbekommen, aber das Resumee von dieser Woche lautet dennoch: wir werden nie nach Santa Clara ziehen und uns auch niemals einen Hund zulegen.

Saturday, August 19, 2006

Maschinelle Kulturunterschiede

Was ich hier am meisten hasse ist die Waschmaschine. Von Michaela schon eingehend beschrieben (siehe ihren Blog), kann ich es nur wiederholen: amerikanische Waschmaschinen waschen einfach beschissen. Weisse und schwarze Kleidungsstuecke sehen immer nach der Waesche aus, als haette man mit ihnen Staub gewischt (Fusseln wuerde man zwar mit dem Waeschetrockner wegkriegen, aber den benutzen wir nicht). Und was wohl schlimmer ist, sie behalten den original Geruch von vor dem Waschen.

Daher haben wir jetzt beschlossen eine Waschmaschine zu kaufen (wir nutzen im Moment die vom Vermieter fuer $1,50 pro Waschgang). Und zwar haetten wir gerne einen Front Loader (wo man die Waesche ganz normal von vorne reintut). Der Standard sind hier Top Loader, die aber die Waesche leider nur "ruehren". Leider kosten Front Loader dann aber auch mindestens das Doppelte (die billigsten $570) von Top Loadern.

So sind wir also los und haben uns erstmal im Laden beraten lassen, was wirklich ziemlich interessant war. Der Verkaeufer hat ja wahrscheinlich nur seinen Job getan, aber ich war doch etwas erstaunt, was hier angepriesen wird:Das wichtigste ist wohl, dass eine Waschmaschine gross ist. Die Dimensionen sind im allgemeinen ja schon immer etwas groesser, aber die Amerikaner wollen auch moeglichst grosse Trommeln, wo man dann "bis zu 15 Jeans auf einmal waschen kann oder aber 24 Handtuecher". Der Sinn ist, dass man Zeit spart, sagt zumindest die Werbung. Unsere Waschmaschine zu Hause braucht weniger als eine halbe Stunde (unsere Spuelmaschine hingegen, die sehr gut funktioniert, braucht da schon mehr als das Doppelte), und mal abgesehen davon, dass die Verkaeufer meist nicht wissen, wie lange die Dinger brauchen, ist eine Stunde Waschdauer hier wohl das hoechste der Zumutbarkeit fuer Amerikaner. Dann stehen die Maschinen auf riesigen Schubladen, damit man sich nicht buecken muss. Fuer Leute mit Kindern gibt es noch den spezial Hygienewaschgang, der die Waesche heiss waschen kann (denn Temperaturen kann man hier nicht auswaehlen, es gibt nur hot-cold, warm-warm, warm-cold und cold-cold).

Wir haben sie aber dann doch gefunden: kleine Waschmaschinen mit kleiner Trommel, die aussehen wie zu Hause. Und oh Wunder, die europaeischen Waschmaschinen werden hier dann dafuer angepriesen, dass sie Fusseln wegbekommen und viel weniger Wasser und Strom verbrauchen, die Waesche sauberer wird und ausserdem laenger haelt!!!!

Beim Durchblaettern der Werbeprospekte mussten wir allerdings feststellen, dass ein Gewehr doch deutlich billiger ist. Also vielleicht kaufen wir auch sowas...

Wednesday, August 16, 2006

Juupiiie

ich habe endlich mein "NASA Badge"!!!!
Und damit komme ich jetzt ohne Eskorte auf das NASA-Gelaende. Das war wirklich gerade noch rechtzeitig, denn meine meistgenutzten Eskorteure sind gerade alle nicht da. Ausserdem habe ich mit meinem Badge dann noch in unserem Gebaeude zu ganzen 4 Raeumen Zutritt ohne Eskorte (fuer alle anderen Raeume ausser der Toilette und den Gaengen aber z.B. Nikos Buero brauche ich rein theoretisch immer noch eine Eskorte). Und ich darf jetzt auch alle "public areas" ohne Eskorte betreten wie z.B. die Kantine und McDonalds (ja NASA hat wirklich ein eigenes McDreck auf ihrem Gelaende!).
Wenn das nicht Grund zum Jublen ist.
Verona

Monday, August 14, 2006

Der Club



Hier in der Bayarea sind die meisten Leute Singles und arbeiten auch zu viel. Deshalb koennen sie sich um die Organisation ihrer Freizeit nicht kuemmern. So aehnlich ist die Begruendung auf der Homepage von Urban Diversion, dem Aktivitaetsclub, dem wir im Juli beigetreten sind, um neue Leute kennen zu lernen. Unser erstes Event, Bowlen im Dunkeln, haben wir abgesagt, weil wir am naechsten Morgen frueh zu Veronas Mission in den Yosemite aufbrechen mussten. Als naechstes haben wir die Seelephanten an der Kueste besucht und nun waren wir auf der Weinprobe. UD, wie Urban Diversion im Land der Abkuerzungen heisst, organisiert dann alles, ausser vielleicht, wie man da hinkommt.

Wenn man die Barszene leid ist, dann ist man bei ihnen genau richtig, um high quality people zu treffen. Die Unternehmungen sind schon recht interessant, das meisste kann man aber auch selber organisieren. In zwei Wochen werden wir die Kneipenszene in unserem Viertel erkunden, das ist sicherlich interessanter mit anderen, als zu zweit. Unserem Hauptziel, Leute kennen zu lernen, werden wir so wohl nicht naeher kommen. Meist sind wohl immer andere dabei (bei laut Firmenchef 1500 aktiven Mitgliedern kein Wunder) und die scheinen nicht so sehr am kennenlernen, sondern einfach am Event interessiert zu sein und ihn nicht alleine machen und organisieren zu wollen.

So muessen wir uns demnaechst wohl eine neue Strategie ausdenken.


Bild copyright www.urbandiversion.com

Weinprobe

Wein ist hier in San Francisco, fuer Durchschnittsamerika sicherlich eher untypisch, ein grosses Thema. Im San Francisco Chronicle, der groessten Zeitung hier, gibt es jeden Tag eine Weinseite, etwa 10 mal soviel wie internationale Nachrichten (siehe auch hier). Um bessere Franciscaner zu werden, haben wir am Sonntag dann auch mit unserem Aktivitaetsclub eine Weinprobe bei Rosenblums Winecellar gemacht. Hin ging es mit der Faehre ueber die Bay nach Alameda. Angekommen gab es erst mal eins der obligatorischen Baendchen am Arm und ein Glas von Riedel, dass man behalten durfte, hier muss es eigentlich immer was umsonst kriegen, wenn man auch vorher dafuer schon bezahlt hat. In zwei grossen Hallen und auf dem Hof gab es dann an 20 Tischen etwa drei mal so viele Weine ausgeschenkt, leider vor allem Zinfandel, der mir noch nie geschmeckt hatte. Mit etwa zwei- dreihundert Leuten, die sich vor diesen Tischen draengelten hatte das nichts von der Gemuetlichkeit einer europaeischen oder suedafrikanischen Weinprobe.

Tapfer haben wir uns aber in die Massen gestuerzt und sicherlich 20 der Weine probiert. Dann haben wir aufgegeben. Preislich weit ueber den Weinen, die wir normal kaufen, gelegen, waren sie uns alle zu schwer, sauer oder wuerzig. Die Beschreibungen sind hier aber auch sehr viel bodenstaendiger als in Deutschland. Koerperreich gibt es da nicht, aber dafuer jede Menge Fruechte, da kann man sich aber wenigstens was drunter vorstellen. Vor allem Kirsche, Schwarze Johannisbeere, Brombere, Birne und Aprikose. Und auch Schokolade soll in einigen versteckt gewesen sein, die habe ich aber leider nicht gefunden.

Die zwei Highlights waren das Brot, das die zu dem Wein angeboten haben, Graubrot (Farmers Bread) und Schwarzbrot (Danish Pumpernickel) von einer Baeckerei, leider in Oakland, also fuer uns unerreichbar. Ausserdem noch das Traubeneis mit Schokostueckchen. So haben wir uns zu unserem Club gesellt, vor der Reggeaband.

Auf dem Rueckweg wurde die Bremen Express an uns vorbei in den Hafen von Oakland gezogen, Gruesse aus der Heimat.

So, nun haben wir von unserem Techniker noch ein paar Einzelheiten dazugeliefert gekriegt. Und als Hobbywinzer kennt er sich sicherlich besser aus als die meisten. Er meinte, dass trotz der ganzen oberflaechlichen Weininteresses die Californier keine Ahnung von Wein haben. Im Land der Coca Cola muss der Wein auch so schmecken, kraeftig im Geschmack. Anders als man glaubt, ist das Klima hier nicht besonders gut fuer Wein. Im Sommer ist es zwar schoen warm, im August wird es was kuehler, aber, und das mag der Wein wohl nicht so sehr, im September und Oktober, kurz vor der Lese wird es nochmal richtig heiss. Zusaetzlich lesen die meisten Winzer hier den Wein auch spaeter, damit der hier beliebte Geschmack nach Getrockneten Fruechten entsteht. Daher wohl auch die Beschreibung. Ausgewogen, meinte Mike, sind die meissten Weine hier nicht. Er meinte, wir sollen uns vielleicht besser an europaeische oder chilenische Importe halten. Wir geben aber noch nicht auf, wir haben ja auch schon besser californische Weine getrunken!

Tuesday, August 08, 2006

Ein Tag am Meer

Wir hatten schoenes Wetter am Wochenende. Natuerlich ist in Kalifornien immer schoenes Wetter, aber es war auch schon am Morgen aussergewoehnlich klar und warm. Also haben wir beschlossen ans Meer zu fahren. Und da unser Haus-Nordstrand (siehe rechts) ziemlich klein, von Touris bevoelkert und ausserdem ja auch in der Bucht liegt, wollten wir also zum richtigen Pazifikstrand.
Ganz unamerikanisch sind wir mit dem Rad gefahren, mit noch einem kleinen Abstecher durch den Golden Gate Park. Am Meer angekommen wehte dann eine ziemlich kalte steife Brise, so dass der Sonnenschirm, den Niko eigentlich vorher noch kaufen wollte, ziemlich fehl am Platz gewesen waere. Wir haben die Stunden am Strand trotzdem genossen, waren dann aber nicht schwimmen, denn es war kuehl, das Wasser war kuehler und die Wellen doch erstaunlich hoch.

Ein ganz normaler Samstag in SF

Dieser junge Mann verkauft Kaffee auf dem Ferry Market (man muss nur eine bloede Idee haben...).

Und zu dem Rest faellt mir auch nix mehr ein.


Sunday, August 06, 2006

Taucher?


Wieder ein sehr schoenes Schild, mehr von unserem Tag am Meer gibt es bald.