Friday, March 30, 2007

The USPS Strikes Back

Beim USPS (United States Postal Service) gibt es nicht nur demnaechst Star Wars Briefmarken (hier), sondern die haben auch ihren Service effizienter gestaltet, indem sie einige Briefkaesten gegen Klone von R2D2 ausgetauscht haben. Das die effizienter arbeiten sieht man schon allein daran, dass dort, wo frueher 5 Briefkaesten standen, nun ein einziger R2D2 steht.
Gleichzeitig erhoehen sie aber auch wiedermal die Preise, die Klone waren wohl nicht so billig.
Wer uns eine Postkarte schreibt kriegt auch eine mit StarWarsMarken zurueck.

Wednesday, March 28, 2007

Higher Standards II - oder seit wann bin ich Analphabet

Wir waren neulich mal wieder bei der Bank of America. Diesmal um ein paar der Schecks einzuloesen, die ich jeden Monat von CalTech kriege (es sind ca. 100$, da mein Stipendium leider sonst nicht das Mindestgehalts eines CalTech PostDocs erreicht).
Da ich kein Konto bei dieser tollen Bank habe, gibt es die Moeglichkeit sich das Geld entweder bar auszahlen zu lassen oder auf Nikos Konto zu buchen, was wir auch schon einmal erfolgreich in Mountain View getan hatten.
In der Filiale in North Beach sagte man uns allerdings, dass auf's Konto buchen jetzt nur ginge, wenn wir mit der Filialleiterin sprechen, die aber gerade sehr beschaeftigt war, oder eine Barauszahlung mit Kosten von 5$ pro Scheck moeglich waere. Das wollten wir nicht, also sind wir wieder gegangen.
Und zwar einfach zur naechsten Filiale. Dort war dann die Barauszahlung auch ohne Abzuege moeglich. Haha!!!
Allerdings musste ich neben meiner Unterschrift noch einen Fingerabdruck auf jedem Scheck hinterlassen. Ja spinnen die denn? Ich kann schreiben. Und das mit dem Fingerabdruck bei der Einreise in die USA und bei NASA kann ich ja noch verstehen, die sind auch wenigstens digital, aber auf einem Check mit Tinte, also koennte ich meinen Namen nicht schreiben!? Naja gut, was man nicht alles fuer Geld tut. Der junge Mann hat dann noch 5 mal den Betrag mit einem Taschenrechner ausrechnen muessen, da es zwar ein Geraet gibt, was die Schecks liest, dies aber scheinbar nicht rechnen kann. Und dann hatte ich auch endlich mein Geld.

Einem Deutschen kommt das amerikanische Bankensystem doch etwas unserioes vor. Es gibt keine Regeln, sondern jedesmal gilt was anderes. Auch brauchen wir unsere TANs nicht zu verstecken, denn dieses System kennen die hier nicht. Dafuer gibt einem auch niemand seine Kontonummer, denn das ist das einzig Geheime, was man fuer seine Bankgeschaefte hat.

PS: Niko hat nach einem weiteren Monat Wartezeit seine 500$ dann doch endlich mal bekommen.

Monday, March 12, 2007

Fruehling in San Francisco...


... ist jetzt vorbei. Und unser kluger Praesident hat das wohl gewusst. Darum haben wir jetzt schon drei Wochen frueher als sonst Sommerzeit, und heute gab es wiedermal jede Menge Hitzerekorde mit Temperaturen in den Eighty's. Wir waren am Wochenende schon bei schoenem Wetter und sicherlich vielenzwanzig Grad C auf einem weiteren Stairway Walk unterwegs.
Schade nur, dass demnaechst der Marine Layer kommt und die Kueste und die Golden Gate Bridge, aber auch die Stadt in Nebel einhuellt.

Sunday, March 11, 2007

Basketball

Um uns von dem Hochzeitsstress zu erholen waren wir mit Anke, Beth, Jutta und Nina zum Spiel der Golden State Warriors gegen die Lakers nach Oakland gefahren.

Wir hatten SRO (standing room only) seats 1-6 ergattern koennen. Die Sitze entpuppten sich aber leider als nicht vorhanden (halt standing room only). Als wir uns dann erstmal, bevor jemand kam, auf die Behindertenstuehle davor gesetzt haben, kam gleich die Ordnerin an und hat rumgegiftet. Haben wir uns halt auf richtige Stuehle gesetzt und da auch bleiben koennen. Die Behinderten sahen meist aber gar nicht so behindert aus. Nur der Rollstuhlfahrer, der dann irgendwann kam, musste hinter den Stuehlen sitzen, weil er naemlich keine Behindertenkarte hatte...
Vor dem Spiel flog erst mal ein Zeppelin durch die Halle, bevor es dann anfing, gab es wie immer die Nationalhymne mit Flaggen auf den Anzeigentafeln.

Das Spiel war nicht ganz so spannend, Nina hat dann auch nachher furchtbar gewettert, dass die technisch viel zu viele Fehler gemacht haben. Aber irgendwie koennen die schon gut mit dem Ball umgehen. Wenn ich das mal nur damals in der Basketball-AG gekonnt haette...
Erst als die Pausenclowns mit Pizza oder wie auf dem Bild gratis T-shirts reinkamen, hat die Menge dann endlich mal Interesse gezeigt und rumgegroelt (wohl nur, weil die, die am lautesten groelten, Pizza kriegten. Zumindest die, die in dem Block vorne sassen).
Am Ende haben die Warriors verloren, aber gepruegelt hat sich deshalb keiner.

Saturday, March 10, 2007

Geburtstag

Am 8. Maerz war es denn so weit. Ein ganzes Jahr wohne ich nun schon in der schoenen 16 Valparaiso Street. Das war doch mal eine Party wert. Und ich habe alle eingeladen, die damals beim Wochnungssuchen und Einziehen kraeftig mit angepackt haben.

Auf ein weiteres Jahr im sonnigen North Beach!

... es war ein wenig spaeter geworden...

Friday, March 09, 2007

Schweinejahr

Wir schreiben das Jahr 4705 und das ist auch gerade erst ein paar Wochen alt. Es ist das Jahr des Schweins, welches besonderes Glueck und Reichtum verspricht. Und dieses Jahr ist besonders gluecklich, weil es sich um eine besonders guenstige Konstellation handelt, die es nur alle 60 Jahre gibt.

Daher gab es letztes Wochenende auch den Neujahrsumzug mit vielen Schweinen aber auch dem ein oder anderen Drachen. Am besten gefallen haben mir ja die Schulkinder, und ganz besonders die kleinen Schweinchen mit weissen Fluegeln auf dem Ruecken, die sogar eine kleine Choreographie einstudiert hatten.




Und es waren viele Leute gekommen, sogar sehr viele. Wir standen direkt am Union Square, den sie allerdings abgesperrt hatten, wahrscheinlich damit nicht alle Blumen zertrampelt werden. Wenn wir nicht vom Umzug unterhalten wurden, so von unserm Polizisten, der an einem Ueberweg stand und den Verkehr der Fussgaenger regelte. Er blieb auch noch voellig cool, als ein Zuschauer voellig ausgerastet ist, weil er nicht verstanden hatte, dass es Leute gibt, die die Strasse ueberqueren wollten, dies war schliesslich ein Umzug zum Zugucken.

Ein bisschen laestig finde ich dann immer die ganzen Polizisten, Feuerwehrleute und Muellmaenner, die auch mit ihren Wagen im Zug mitfahren. Und dann gibt es noch die Werbung, die diesmal vornehmlich aus Fluggesellschaften, Banken und Casions bestand. Wenn sie sich viel Muehe gegeben haben, so hatten sie immerhin noch Asiaten angeworben, um ihre Werbeplakate zu tragen, aber das musste nicht sein.

Und dann gab es noch die ganzen Politiker, die ich alle nicht kannte, und die in Cabrios winkend an den Zuschauern herfuhren. Der einzig mir bekannte, war unser Buergermeister Herr Newsom. Ich habe zuerst Gouvaneur gesagt, wurde aber gleich von einem Herrn hinter mit verbessert. Eine andere Frau sagte, er sei "hot", aber Niko findet ihn nur schleimig.

Naja nach 3 1/2 Stunden war's dann auch endlich mal zu Ende.
Wir wuenschen ein gluekliches Schweinejahr!

Monday, March 05, 2007

Die Wedding von Emily and Jochen


Vereinigt man deutsche und amerikanische Hochzeitstraditionen kann es schonmal anstrengend werden.

Den Startschuss von Emilys und Jochens Hochzeit gab die deutsche Tradition des Polterabends. Polterabend uebersetzt Leo mit wedding-eve party. Kein Wunder also, dass die Amerikaner erst mal nicht so wirklich was damit anfangen konnten. Aber Emily und Jochen wollten diese Tradition hier auch einfuehren und haben in die Garage eingeladen. Und nachdem die deutschen Gaeste erst mal vorgemacht hatten, wie es geht, hatten auch die Amerikaner ihren Spass. Wenn auch Emilys Mutter bis zum Ende eher skeptisch dreingeschaut hat. Jochens Mutter hat fleissig im Oescher Slang schwadroniert (da fuehlt man sich doch gleich wie zu Hause) auch mit Emilys Vater, der leider nur Englisch versteht. Das Porzellan ist zerschmissen, die Scherben aufgefegt und der Rausch ausgeschlafen,

so ging es am naechsten Tag weiter mit dem Thank You oder auch Rehearsal Dinner.
Dies findet nach dem Rehearsal als der "Hauptprobe" der Hochzeit statt. Die Idee ist es, dass sich alle schonmal ein bisschen beschnuppern und kennen lernen koennen vor dem grossen Tag. Wir haben das mal ausgespart, koennen also nicht so viel dazu berichten.

Der naechste Tag war dann der grosse Tag der Hochzeit. Wir haben uns natuerlich dafuer extra schick gemacht, auch wenn sich so manch einer doch recht verkleidet vorkam. Die Trauung fand ganz traditionell in der Main Post Chapel statt mit Pete als Zeremonienmeister. Pete ist ein Freund von Emily, der vor einiger Zeit mal einen Onlinekurs zum Trauen gemacht hat und nun Leute offiziell verkuppeln darf. Der langwierigste Teil des Ganzen war der Einzug der Familie, danach ging alles zuegig, wenn das Deutsch auch manchmal etwas stockte. Beim Auszug fehlte dann der Reis, und in der Aufregung hat Emily auch noch vergessen, den Brautstrauss zu werfen. Dabei hatte sie das doch am Tag vorher extra noch geuebt. Und damit hoerten die Traditionen dann auch schon auf. Zur Reception (Empfang und Abendessen) ging es mit dem Tandem, allerdings haetten sie das besser vorher auch noch ueben sollen. Nach angaenglichen Problemen haben sie es dann aber doch geschafft, ein paar Runden um die Kapelle zu drehen. Mittlerweile im Regen in Helm und Hosenklammern. Dann wurden die Gaeste erst mal in den Bus verfrachtet und zum Exploratorium gefahren, wo bald auch das Brautpaar im Regencape vorfuhr. Im Februar muss man in San Francisco eben fuer alles gewappnet sein.
Das Exploratorium ist so was wie der Grossvater des Universums in Bremen. Man kann da Strom erzeugen, Wellen verfolgen, Geysire bestaunen, Xylophon spielen aber auch Fliegen kreuzen und Photosynthese an- und ausschalten. Wie ein richtiger Grossvater ist es aber auch schon ein wenig gebrechlich und in einigen Dingen etwas altertuemlich. Aber in jedem Fall waren so die Gaeste erstmal beschaeftigt, bis das Essen fertig war. Dies war super lecker und gleich nach den ersten 3 Gaengen wurde auch schon die Hochzeitstorte aufgetragen. Die hatte nur eine Etage, und das bei einem echten Baeckerssohn. Aber sie haben sie professionell angeschnitten, wenn Jochen auch sein Werk nachher nicht vollenden durfte. Dann wurde auch schnell zum Tanz gespielt, denn schliesslich war das Fest um 23 Uhr zu Ende. Dies habe ich mir sagen lassen, ist in Amerika durchaus ueblich, auch wenn alle Deutschen doch sehr verdutzt waren.
Wir hatten dann noch die Ehre mit dem Hochzeitstandem nach Hause zu radeln. Dies jedoch unter viel Fluchen und dem Vorsatz nie wieder Tandem zu fahren (zumindest nicht auf dem hinteren Platz). Den Abend haben wir dann aber noch mit dem Hochzeitspaar gemuetlich in einer Bar ausklingen lassen. Da kam dann doch wieder die deutsche Tradition durch, die nunmal jede Hochzeit spaet in der Nacht mit viel Alkohol ausklingen laesst.....

Das Fruehstueck am naechsten Morgen haben wir uns gespart. Und da ja auch unser Fruehstueck verschmaeht wurde (siehe unten), konnten wir in aller Ruhe die 2 Tandems (diesmal hatte jeder sein eigenes zu radeln. Kleiner Tip, besser ist es, wenn man fuer jeden ein Tandem mietet, faehrt sich deutlich besser) zurueck bringen.

6 auf einen Streich

Ja wir sind mit dem Blog etwas hinterher, aber wir hatten auch jede Menge deutschen Besuch bis vor einer Woche.
Mit Jutta und Anke fing es an, dann kam Nina, und auf dem Polterabend haben wir dann noch Steffen, Heiko und Nadja aufgelesen. Und alle kamen zu einem wichtigen Anlass ins schoene San Francisco: Emilys und Jochens Hochzeit (aber dazu spaeter mehr).

Danke fuer den Besuch (auch wenn ihr nicht fuer uns gekommen seid), es hat uns riesigen Spass gemacht!

Alle waren recht pflegeleicht und haben das Touriprogramm ohne uns absolviert, aber natuerlich nicht ohne am Ende eines Tages von den Erlebnissen des Tages zu berichten.
Und es war doch auch recht witzig, mal San Francisco aus der Perspektive eines Urlaubers kennenzulernen.
So waren sich alle doch recht einig, San Francisco ist anstrengend, und zwar ziemlich. Nadja hat sich einfach strikt geweigert groessere Berge zu besteigen und ist auch schonmal umgedreht. Jutta und Anke haben nichts desto trotz beachtliche Strecken zu Fuss zurueckgelegt (vielleicht kam auch eine kleine Busfahrphobie dazu). Aber auch Nina - ohne Phobie - stand ihnen in nichts nach. Hatten sich doch irgendwie saemtliche Verkehrsmittel gegen sie verschworen. So sass sie zuerst in einem Flugzeug in Amsterdam 4 Stunden rum, weil ein Triebwerk gewechselt werden musste. In San Francisco haben aber alle Cable Cars und Busse den Betrieb eingestellt, so bald Nina an einer Haltestelle stand. Die Fahrt nach von San Francisco nach Davis hat dann auch 4 statt 2 Stunden gedauert, aber jetzt kennen sie auch ein gutes Taxiunternehmen in Davis, dass leider aber Emilies Strasse nicht kannte. Alle drei haben gelernt, dass man bei Feueralarm im Einkaufzentrum nicht unbedingt ins Freie gehen muss, sondern auch einfach abwarten kann.

Heiko und Nadja haben tapfer das San Francisco Touriprogramm in 1 1/2 Tagen durchgezogen. Hut ab. Steffen hingegen hat nicht so viel von seinem Tag erzaehlt, nur dass er im Kino und daddeln war. Allerdings ist er am naechsten Tag nicht mehr aus dem Haus gegangen. Er hatte gleich noch erwaehnt, dass seine Highscores abends geloescht werden, damit man ja nicht nachgucken kann. Ob da vielleicht doch was passiert ist? Als die drei dann am Sonntag wieder nach L.A. gefahren sind haben sie doch glatt ein Fruehstueck von McDreck dem von Finke/Vandiekens vorgezogen. Warum nur? (Wir leben auch noch! Oder hat euch der schimmlige Instantkaffee am ersten Morgen abgeschreckt? Wir wussten ja gar nicht, dass sowas schimmeln kann).
Immerhin haben sie unseren Schlafplatz nicht verschmaeht, vielleicht auch weil Jutta und Anke ihnen einige Geschichten dazu erzaehlen konnten. So war in dem "doch sehr netten Hotelzimmer" (wie uns immer wieder versichert wurde, zumindest nachdem Jutta es geputzt hatte) auch mal hin und wieder die Heizung kaputt, die Ersatzheizung hat Stromausfaelle verursacht (wollten sie nicht bei Licht schlafen), die Dusche tropfte, nachts vibrierte das Bett aufgrund der Warmwasserversorgung und die immer wieder netten Bediensteten, die sofort aufgrund jeder Beschwerde geschickt wurden, sprachen meist kein Englisch.
Was uns vorher auch noch nicht aufgefallen war, ist dass die amerikanische Notrufnummer 911 in unserer Telefonnummer enthalten ist. Was Jutta und Anke festgestellt haben, nachdem sie vesucht haben, uns von einem nicht-freigeschalteten Hoteltelefon aus anzurufen.
Alle haben sie fleissig Geld ausgegeben, zumeist in Klamotten, nur Nina hat lieber 10 kg Buecher mit nach Hause getragen.
Dass es Montagabend gehagelt hat, bis der halbe Telegraph Hill eingestuerzt ist, koennen wir Nina nun wirklich nicht anlasten ;-)

Was ich von allen Besuchern gelernt habe ist, dass Alcatraz und Starbucks einen Besuch wert sind. Beides habe ich noch nicht (von innen) gesehen, nehme es mir aber noch fest vor.