Tuesday, February 27, 2007

Leben in San Francisco ...

... ist schon gefaehrlich. Davon koennen Euch Jutta und Nina sicherlich einiges erzaehlen. Aber ich habe heute eine andere Geschichte.
Puenktlich zu Jochens und Emilies Hochzeit (Blog folgt) hat ja nun der Winterregen doch endlich eingesetzt und gestern Abend gleich mit Gewitter, Katzen und Hunden (wie man hier sagt) und jede Menge Hagel. Der Hagel hat nicht nur die Strasse in ein gefaehrliches Eismeer verwandelt, sondern auch diverse Blaetter unserer Kapuzienerkresse durchschlagen.
Um drei Uhr nachts war es dann aber so weit, da ist dann ein ganzer Berghang abgerutscht und hat den Schornstein vom Dreamgirlsclub eingedoellt. Heute Morgen flogen dann auch mehrere Hubschrauber ueber North Beach und erstellten furchtbar spannende Filme. Etwa 5 Minuten von dem Hang, wo man vor vielen Stunden einiges gesehen haette. Nun lag aber wieder alles still. Als ich die Nachricht hoerte, bin ich natuerlich gleich los. Leider ist San Francisco aber etwas verbaut, so dass man nur aus der Luft einen guten Blick aufs (nichtmehr) Geschehen hat. Dennoch tummeln sich im stroemenden Regen auf der gegenueberliegenden Strassenseite etwa 10 Uebertragungswagen der diversen Fernsehsender hinter dem Mobileneinsatzwagen #1 der Polizei von San Francisco.

Und sehen tut man das
Gestern haette es noch ziemlich genauso ausgesehen, vielleicht ein wenig dunkler. Aber so kann man einen Livebericht machen von dort, von wo man vor vielen Stunden etwas haette sehen koennen, wenn es nicht dunkel gewesen waere und in Stroemen geregnet haette.


Live aus San Francisco
Niko Finke



Copyright last picture sf-chronicle

Saturday, February 17, 2007

Neue Nachbarn

Gerochen haben wir sie ja schon oft, vor allem im Zug und auf dem Highway. Wir haben auch schon einige Geschichten ueber sie gehoert. Hunde, die, obwohl sie sofort in Tomatensauce gebadet wurden, monatelang von den anderen Hunen gemieden wurden (oder vielleicht genau deshalb). Aber gesehen hatten wir bisher noch keins.
Gestern auf dem Nachhauseweg vom Auto, haben wir aber nun eins erblickt. Lief erst mal wie ein Marder unters Auto, aber kam dann noch raus und wackelte ein Stuck den gegenueberliegenden Buergersteig entlang. Schon komisch, wie die laufen, die Stinktiere. Mal hoffen, dass es unseren Garten nicht besuchen kommt.


Copyright pictures starpixel.com & wikipedia.org

Tuesday, February 13, 2007

Wunderlich

Jetzt bin ich doch schon fast ein Jahr hier, und trotzdem hoere und sehe ich fast taeglich Dinge, die mich doch noch immer sehr verwundern. Daher habe ich mir vorgenommen, zur Erheiterung unserer Leser in Deutschland, jetzt oefter ein paar dieser wunderlichen Geschichten mit euch zu teilen (auch wenn es meist kein Bild dazu gibt).

So waren wir am Wochenende zum ersten (und wahrscheinlich auch letzten) Mal in unserem oeffentlichen Schwimmbad in North Beach. Bekanntlich sind Amerikaner ziemlich pruede. Aber muss man deshalb einen Ganzkoerperneoprenanzug im Schwimmbad tragen einschliesslich Kapuze? Und dann war es auch sowieso eine ca. 80-jaehrige Dame, die eh niemand angeguckt haette. Oder war der Anzug zu unserm Schutz gedacht?
Naja jedenfalls hat diese Dame mit 3 weiteren Damen von etwa gleichem Alter an einer Aqua-Aerobic-Stunde zu Musik und mit einem Bodybuildertypen als Trainer teilgenommen (vielleicht wurde der auch handgreiflich und deshalb der Anzug?).

Weiter Sonderlichkeiten waren, dass man auch von oben nass wurde, da naemlich ein grosses Fenster im Dach einfach auf war und es regnete (so kann man den Pool auch auffuellen), und es in der Umkleiderkabine ein Geraet gab, um seine Schwimmsachen trocken zu schleudern. Und dass man in die Sauna mit Badeanzug aber ohne Handtuch und nachher ohne sich zu duschen geht, bauche ich doch wahrscheinlich nicht zu erwaehnen, oder?

Saturday, February 10, 2007

Ausgeglichener Haushalt

Es wurde schon lange drueber spekuliert, aber erst jetzt wurde das neue Budget des Weissen Hauses fuers naechste Jahr veroeffentlicht. Eigentlich recht uebersichtlich, die Haelfte geht ans Pentagon (Verteidigungsministerium), nochmal 5% an die Veteranen und alle anderen teilen sich den Rest.

Da fragt sich doch der Reporter des San Francisco Chronicle ob das die beste Investition in die Zukunft waere. Bedenken muss man dabei allerdings noch, dass aus graphischen Gruenden die Kosten der beiden Kriege (Afghanistan und Irak) nicht mit aufgenommen wurden. Dann waere naemlich alles schwarz, weil die unteren Segmente etwa so breit wie die Begrenzungslinien waeren.
Politiker aller Fraktionen (naja, so viele gibt es hier ja nun auch nicht) sind sich zwar einig, dass das Pentagon sehr viel Geld verschwendet (allein 12% des Haushalts an nutzlose Atomwaffen aus dem Kalten Krieg, die zum Beispiel Russland anvisieren), allerdings hat die Militaerindustrie mit Jobmanipulationen und grosszuegigen Spenden dafuer gesorgt, dass die Politiker daran wohl nix aendern werden.

Hoch lebe die Demokratie!

Copyright Graphic San Francisco Chronicle

Sunday, February 04, 2007

Sicherheit

SICHERHEIT wird bei NASA ganz gross geschrieben. Darum gibt es auch fuer alle alle zwei Wochen ein Sicherheitstraining. Da aber die Leute bei NASA doch ein wenig zu faul sind, dafuer immer irgendwo hinzugehen, gibt es dass dann Online und jeder muss es sich angucken. Tut aber keiner, dafuer schickt der Chef regelmaessig emails rum, dass man das nicht nur lesen muss, sondern beim Gruppentreffen auch unterschreiben, dass man es getan hat.
Da es jedes Jahr 511000 leiterbezogene Unfaelle mit mehr als 300 Todesfaellen gibt, gab es diesmal ein „Laddersafety training“. Um es anschaulich zu machen, gab es auch immer schoene Bildbeispiele. Am sicherstesn ist es also anscheinend, wenn man die Leiter einfach auf den Boden legt. Schliesslich war das das erste Bild. Wenn dann jemand versucht, auf die Leiter zu steigen, schuettelt man ihn am besten ab, indem man die Leiter einfach am anderen Ende anhebt. Wenn sie steht kann man die Leiter auch festbinden, wenn man sie auf ein Brett stellt. Letzteres soll man laut Text aber garnicht machen. Vielleicht haetten Schreiber und Zeichner mehr miteinander reden sollen. Bevor man aber ueberhaupt irgendetwas mit der Leiter macht, muss man sowieso eine 17 Punkte umfassende Checkliste abbarbeiten. Dabei muss man auch darauf achten, ob es sich um eine Holzleiter, oder eine Metallleiter handelt, und von wem sie zertifiziert wurde. Dann ist aber auch schon wieder Mittagspause.

Jetzt weiss ich auch, warum ich nach ueber zwei Wochen wiedermal eine email bekommen habe, dass sie noch am Umzug meines Telephonanschlusses arbeiten. Wenn man auch keine Leiter braucht, um an die Dose ranzukommen. Allerdings hatten die Leute in der Zentrale mal mit dem Techniker reden sollen, seit einer Woche funktioniert das Telephon.

Wer mehr ueber dieses spannende Thema lernen will, kann hier oder da gucken.

Koeniglicher Besuch

Bei strahlendem Sonnenschein und 20 C haben wir mal wieder einen kleinen Ausflug zur Golden Gate Bridge gemacht. Nur diesmal zusammen mit Tausenden von anderen, und das trotz Super Bowl (Endspiel im Football).

Das groesste Kreuzfahrtschiff der Welt, die Queen Mary 2, wurde erwartet. Auf ihrer Weltreise macht sie zum ersten mal in San Francisco Halt. Entlang der Bay packten daher alle ihre Fotoapparate aus, einige haben auch gleich ein Barbeque daraus gemacht, und wer ein Segelschiff besass, schipperte Richtung Bruecke, und alle warteten auf die "Queen".

Mit etwas Verspaetung waren die ersten Anzeichen ein Kuestenwachenhubschrauber, der um die Golden Gate Bridge kreiste, und ein Lotsenboot, das gemaechlich unter der Bruecke durchfuhr. Und dann kam sie begleitet von vielen Segelbooten und Ausflugschiffen. Schon recht beeindruckend, passte sie aber zum Glueck noch unter der Bruecke durch. Immerhin ist sie nicht nur laenger als unsere Transamerica Pyramid, sondern auch als die Brueckenfeiler hoch sind. Gut, dass sie nicht aufrecht durchwollte.


Acht Hubschrauber haben wir gezaehlt und dazu noch einige Sportflugzeuge, die Schiffe und vor allem Zuschauer sind allerdings ungezaehlt.
Und dann schob sich die Autokolonne wieder zurueck (zum Glueck waren wir mit dem Rad).