Monday, May 07, 2007

NASA uebt Erdbeben

San Francisco liegt mitten in "Earthquake Country", denn entlang der kalifornischen Kueste treffen die nordamerikanische und pazifische Platte aufeinander. Wenn sie "aneinander" geraten, kann es zu Erdbeben kommen. Aber auch so bewegen sich diese Platten immer ein bisschen horizontal aneinander her, entlang der San Andreas Falte. Naja und in 12 Millionen Jahren wird Los Angeles westlich von San Francisco sein.
Seit 1906 hat es nur einige wenige Erdbeben gegeben (1906 das letzte Grosse mit 7.8, dann nur einige kleinere und das letzte 1989 mit 6.9), und so steigt die Wahrscheinlichkeit, dass es hier bald ein neues Grosses gibt, um genau zu sein 62% Wahrscheinlichkeit fuer ein Erdbeben von 6.7 oder groesser zwischen 2003 und 2032.

Und so sollen wir uns also vorbereiten, denn weniger als 10% der Haushalte haben einen Disaster Plan und weniger als 50% einen Disaster Versorgungskit.
Auch wir wissen natuerlich was man tun sollte, aber bisher ist das meiste nur Theorie:
1. Man muss zu Hause alle Risiken identifizieren und beheben. D.h. alles muss angekettet sein, von Bilder ueber Moebel bis hin zu Vasen und Fernsehern auf dem Schrank. Eigentlich sollte es so aussehen wie auf'm Schiff mit Haken fuer die Schraenktueren usw.
2. Man braucht einen Disaster-Bereitschaftsplan. Man sollte ich ueberlegen, was man waehrend des Erdbebens tut ("drop, cover, and hold on" sind hier die Stichwoerter) und nachher. Es wird empfohlen u.a. feste Schuhe und Taschenlampe neben dem Bett aufzubewahren. Man soll Treffpunkte vereinbaren, falls jemand vorloren geht.
3. Einen Disaster Kit vorbereiten. Hierzu gehoeren Erste Hilfe Sachen, aber auch ein Radio, Essen und Wasser, eine Trillerpfeife, Bargeld, Warnlicht und "Comfort items".
4. Man soll potentielle Schwaechen am Haus identifiziern und reparieren.
5. Waehrend eines Erdbebens soll man sich selber schuetzen und zwar am besten unter eine Tisch krabbeln und nicht unter den Tuerrahmen stellen!
6. Nach dem Beben soll man nach Verletzungen und Schaeden gucken.
7. Wenn alles sicher ist, soll man seinem Disaster Bereitschaftsplan (siehe 2) folgen.

Niko und ich sind da noch nicht ganz so weit. Wir vergessen z.B. immer Wasser in den Keller zu stellen. Ausserdem sagt Niko, dass unser Haus nicht einstuerzt (ich hoffe es haelt sich dran), und ich glaube die Hochhaeuser sind weit genug entfernt, um auf uns zu fallen. Nur wird leider unsere Fahrradgarage einstuerzen, was dann einen Teil unseres Disaster Plans zunichte macht. Naja wir arbeiten halt noch dran...

Aber was ich eigentlich erzaehlen wollte ist, dass auch bei NASA wird nun ein Erdbeben geuebt wird "The Great Worden Quake Exercise, May 11, 2007". Das ist ja eigentlich sehr loeblich. Leider, leider sind wir nicht da, denn wie es aussieht, wird es sehr NASA typisch, alles sehr professionell gemacht und es gaebe bestimmt so viel zu berichten. So mussten sich zunaechst alle Leute, die nicht da sind, abmelden. Denn sonst sind ja welche verloren, und die muesste man dann auch noch aus den Gebaeuden bergen, das waere ja wirklich zu umstaendlich. Alle die mitmachen "evakuieren" das Gebaeude um 9 Uhr, um dann 200 Meter zum Versammlungsplatz zu gehen, wo sie um 9.30 Uhr sein muessen (was aber auch nicht der Platz waere, wo man sich im Falle eines Erdbebens treffen wuerde, aber egal). Man versammelt sich dann in vier farbmarkieren Quadraten, in denen wiederum 4 Menschen stehen, die entsprechend farbmarkierte Fahnen schwenken (wir sind gruen). Da wird dann geguckt, ob alle da sind, die da sein sollen, und zwar indem einer aus jedem Gebaeude, dem Menschen neben dem Fahnenmensch (2 Aufgaben auf einmal waere vom Fahnenschwenker wahrscheinlich zu viel verlangt) eine Liste gibt, die dann ueberprueft wird. In jedem Quadrat befinden sich dann 25 Stuehle und eine Liege. Wasser und Transporttoiletten (ob die wohl auch getestet werden?) werden auch zur Verfuegung gestellt. Was noch so passiert weiss ich nicht. Man konnte sich als Statist melden und verletzt spielen. Ach ganz wichtig ist natuerlich das freie Mittagessen (die Amerikaner sind sehr auf Belohnungen getrimmt, ohne macht man hier nichts freiwillig). Das Menue wurde auch schon mit einer Email rumgeschickt (shredded chicken sandwich or a veggie burger, baked beans, corn-on-the-cob, water or soda and cookies). Unser Branchchief hat uns inoffiziell fuer den Nachmittag frei gegeben, damit man niemanden behindert (im Buero oder Labor?).

Naja und wenn es regnet, faellt das Ueben aus (sonst koennte ja jemand ausrutschen und sich wirklich weh tun). Aber was mit dem freien Mittagessen dann ist, das weiss man tragischer Weise auch nicht.....

Copyright fuer Graphiken und mehr zur Erdbebenvorsorge unter http://pubs.usgs.gov/gip/2005/15/

3 comments:

Anonymous said...

Wir an der USC brauchen uns nicht auf Erdbeben vorbereiten. Wenn das kommt, dann beginnen die Riots in unserer Nachbarschaft (die USC sitzt mitten in South Central) und wir werden alle erschlagen und ausgeraubt.

Hm, vielleicht sollte ich mir lieber ein Gewehr statt einem Erstehilfe-Kit zulegen. Waere doch ne gut amerikanische Praevention, oder?

Anonymous said...

Wichtig ist auch noch yzu erwähnen, daß, wer denkt, daß er sich im Zuge der Evakierung eventuell verletzen könnte, sich auch davon abmelden darf und einfach weiterarbeiten kann.
Das mache ich dann beim wirklichen Erdbeben auch einfach so, vor allem, wenn es regnet.

Anonymous said...

Spürst du deine Erde beben,
renne um dein Menschenleben.
Oder warte einfach keck,
das Beben geht auch wieder weck.