Sunday, November 26, 2006

Deutschlandreise

Um in Deutschland unterwegs zu sein, habe ich mir erst einmal eine BahnCard gekauft, um die Vorzuege der Bundesbahn zu verguenstigten Preisen nutzen zu koennen. Sonntags Spaetnachmittag, dachte ich mir, ist eine gute Zeit, dafuer zum Schalter zu gehen. Als ich da um kurz vor sechs ankam, war auch gar nicht so viel los, nur 6 Leute vor mir und drei Schalter offen. Geht ja, dacht ich. An den bedienerfreundlichen Automaten war sehr viel mehr los, und da waren auch zwei freundliche Bahnmitarbeiter, die den Reisenden gerne die Bedienung erklaerten, oder auch mal einfach von hinten ueber die Schulter auf den Bildschirm drueckten, wenn die Kunden so dreist waren, nicht um Hilfe zu bitten.
Wie sich dann herausstellte, stand der Vater von dem Studenten vor mir gerade an einem der Automaten und lies sich erklaeren, wie sein Sohn, der demnaechst in Hannover studiert, dort wohl am guenstigsten hinkommt. Leider konnte der freundliche Bahnmitarbeiter ihm nicht sagen, ob das nun der endgueltig guenstige Tarif war, und was denn nun passieren wuerde, wenn der Sohn sich die BahnCard nun mit seinem Bremer Studentenausweis kauft, ob er dann, wenn er den aus Hannover hat, eine neue kaufen muss... Also musste der Vater doch wieder in die Schlange und der Sohn wurde wohl nicht ueber das Semesterticket aufgeklaert, dass er nun bald haben wuerde.
Nach ueber einer halben Stunde hatte sich vor mir in der Schlange noch nichts getan, allerdings verstand ich mich mittlerweile gut den Leuten hinter mir, die einige aehnliche Erlebnisse zum besten geben konnten (zum Beispiel dass man sich in dem Nachtzug Moskau Paris eigentlich immer Floehe holt). Das Paar an dem einen Schalter hatte dann endlich eineinhalb Stunden nach dem ich gekommen war (Gott weiss, wie lange sie da schon vorher standen) ihre zwei Fahrkarten erstanden. Zwischendurch ueber jede der eventuellen Alternativen und Versicherungen aufgeklaert, wofuer die nette Bahnmitarbeiterin auch des oefteren mal nach hinten verschwinden musste, um sich Rat zu holen. Von solchen Anstrengungen erschoepft, immerhin beraten die laut Schild ja gerne, musste sie erst mal den Schalter schliessen.
Am erste Klasse und BahnComfortschalter, wo zwei freundliche Bahnmitarbeiter nichts anderes zu tun hatten als private Telephongespraeche zu fuehren, gab's aber natuerlich fuer uns unterpriveligierte 2. Klasse Kunden keine Karten.
Nach 2 Stunden war ich dann endlich an der Reihe und irgendwie hat der freundliche Bahnmitarbeiter es aber auch geschafft, 20 Minuten dafuer zu brauchen, um mir eine BahnCard und eine Fahrkarte zu verkaufen.
Bei den 5 Bahnfahrten, die ich dann in meinen zwei Wochen gemacht habe, sind auch dreimal die Zuege zu spaet gekommen, worauf ich zweimal keinen Anschluss mehr gekriegt habe. Hier in USA haben wir die Bahn noch nicht ausprobiert, aber fuer lange Strecken haben wir ja das Auto!

2 comments:

Anonymous said...

Die Leute vor Dir haben bestimmt eine Reise nach Nordfinnland gebucht. Als mein Vater und ich das damals gemacht haben, war der Schalter fuer ca. 1 Stunde von uns belegt...

Anonymous said...

Nee, die haben Deutschland nicht verlassen wollen. Aber vielleicht gibt es ja auch ein Nordfinnland in Deutschland....
Es gibt einfach zu viele Optionen fuer die Fahrkarten, die kein Mensch versteht, und wo man am besten einfach immer nein sagt.