
Wie sich dann herausstellte, stand der Vater von dem Studenten vor mir gerade an einem der Automaten und lies sich erklaeren, wie sein Sohn, der demnaechst in Hannover studiert, dort wohl am guenstigsten hinkommt. Leider konnte der freundliche Bahnmitarbeiter ihm nicht sagen, ob das nun der endgueltig guenstige Tarif war, und was denn nun passieren wuerde, wenn der Sohn sich die BahnCard nun mit seinem Bremer Studentenausweis kauft, ob er dann, wenn er den aus Hannover hat, eine neue kaufen muss... Also musste der Vater doch wieder in die Schlange und der Sohn wurde wohl nicht ueber das Semesterticket aufgeklaert, dass er nun bald haben wuerde.
Nach ueber einer halben Stunde hatte sich vor mir in der Schlange noch nichts getan, allerdings verstand ich mich mittlerweile gut den Leuten hinter mir, die einige aehnliche Erlebnisse zum besten geben konnten (zum Beispiel dass man sich in dem Nachtzug Moskau Paris eigentlich immer Floehe holt). Das Paar an dem einen Schalter hatte dann endlich eineinhalb Stunden nach dem ich gekommen war (Gott weiss, wie lange sie da schon vorher standen) ihre zwei Fahrkarten erstanden. Zwischendurch ueber jede der eventuellen Alternativen und Versicherungen aufgeklaert, wofuer die nette Bahnmitarbeiterin auch des oefteren mal nach hinten verschwinden musste, um sich Rat zu holen. Von solchen Anstrengungen erschoepft, immerhin beraten die laut Schild ja gerne, musste sie erst mal den Schalter schliessen.
Am erste Klasse und BahnComfortschalter, wo zwei freundliche Bahnmitarbeiter nichts anderes zu tun hatten als private Telephongespraeche zu fuehren, gab's aber natuerlich fuer uns unterpriveligierte 2. Klasse Kunden keine Karten.
Nach 2 Stunden war ich dann endlich an der Reihe und irgendwie hat der freundliche Bahnmitarbeiter es aber auch geschafft, 20 Minuten dafuer zu brauchen, um mir eine BahnCard und eine Fahrkarte zu verkaufen.
Bei den 5 Bahnfahrten, die ich dann in meinen zwei Wochen gemacht habe, sind auch dreimal die Zuege zu spaet gekommen, worauf ich zweimal keinen Anschluss mehr gekriegt habe. Hier in USA haben wir die Bahn noch nicht ausprobiert, aber fuer lange Strecken haben wir ja das Auto!